Hier wollen wir die Frage beantworten, warum eigentlich Halloween feiern? Was für einen Sinn macht das? Ist das nicht einfach nur ein amerikanisches Kommerz-Fest?
Was bedeutet Halloween?
Halloween ist weit mehr als nur ein moderner Brauch mit Süßigkeiten und Kostümen – es ist eine Nacht voller Magie, Mysterien und uralter Traditionen, die bis in die Zeit der Kelten zurückreicht. Der Name „Halloween“ stammt vom altenglischen „All Hallows‘ Eve“ – dem Vorabend von Allerheiligen. Die Kelten nannten dieses Fest „Samhain“ und glaubten, dass in dieser Nacht die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verschwimmen.
Besonders spannend ist die Bedeutung der verschiedenen Halloween-Symbole: Der ausgehöhlte Kürbis, ursprünglich eine Rübe namens „Jack O’Lantern“, sollte böse Geister abschrecken. Die schwarze Katze galt als Begleiterin der Hexen, und Fledermäuse wurden mit übernatürlichen Kräften in Verbindung gebracht. All diese Elemente erzählen ihre eigenen faszinierenden Geschichten. Wir haben zu den Ursprüngen von Halloween für Dich einen ausführlichen Artikel darüber geschrieben.
Warum gibt es Halloween in Deutschland?
Die Geschichte von Halloween in Deutschland ist überraschend vielschichtig. Obwohl das Fest in seiner heutigen Form erst in den 1990er Jahren populär wurde, existierten ähnliche herbstliche Brauchtumsformen schon viel länger. Besonders in Norddeutschland, wo sich mystische Sagen wie die vom Roggenbuk oder der swarten Gret seit Jahrhunderten halten, findet Halloween einen fruchtbaren Boden. Diese regionalen Geschichten von Geistern und übernatürlichen Wesen passen perfekt zum Halloween-Brauchtum und werden heute in modernen Halloween-Veranstaltungen auf einzigartige Weise wieder zum Leben erweckt.
Interessant ist auch die Verschmelzung mit lokalen Traditionen: In vielen Regionen Deutschlands gab es schon immer herbstliche Laternenumzüge und Erntefeste. Halloween hat diese Bräuche nicht verdrängt, sondern sich mit ihnen zu etwas Neuem verbunden. Somit stellt sich nicht die Frage „Warum Halloween feiern?“ sondern insbesondere auch: Wie fügt sich die Halloween-Tradition in die lokale Folklore ein? Das „Trick or Treat“ (Süßes oder Saures) hat beispielsweise Ähnlichkeit mit dem traditionellen Martinssingen oder auch dem gerade bei uns in Norddeutschland populären „Rummelpottlaufen“ in den Rauhnächten.
Wie verhalten sich Halloween und Christentum?
Die Verbindung zwischen Halloween und dem Christentum ist vielschichtiger als oft angenommen. Und doch stellen sich viele die Frage, warum überhaupt Halloween feiern? Das Fest entstand als Vorabend von Allerheiligen, einem bedeutenden christlichen Feiertag. Die katholische Kirche legte diesen Feiertag bewusst auf den 1. November, um das keltische Samhain-Fest zu christianisieren – eine kluge Strategie, die altes und neues Brauchtum verband.
Die Tradition, sich zu verkleiden, geht auf mehrere Ursprünge zurück: Zum einen wollte man böse Geister verwirren und vertreiben, zum anderen gedachte man der Verstorbenen. Die Verkleidung sollte auch Schutz bieten – wer wie ein Geist aussah, wurde von echten Geistern verschont. Diese Vermischung von Volksglauben und christlicher Tradition zeigt, wie reich unsere kulturelle Geschichte ist.
Reformationstag vs. Halloween
Die Überschneidung von Halloween und Reformationstag am 31. Oktober ist ein faszinierendes Beispiel für die Vielschichtigkeit unserer Kultur. Martin Luther wählte diesen Tag 1517 bewusst für den Anschlag seiner Thesen – am Vorabend von Allerheiligen war die Schlosskirche zu Wittenberg besonders gut besucht. Heute existieren beide Feste parallel und zeigen, wie verschiedene Traditionen friedlich nebeneinander bestehen können.
In einigen Regionen gibt es sogar kreative Verbindungen: Manche Gemeinden organisieren „Luther-Lights“ oder „Reformations-Laternenumzüge“, die Elemente beider Feste vereinen. Diese Entwicklung zeigt, wie lebendig und anpassungsfähig Brauchtum sein kann.
Bei uns in Schleswig-Holstein begehen wir übrigens am letzten Oktobertag auch den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag. Die beste Gelegenheit abends unser vb30 Halloween Gruselhaus in Boostedt ➤ bei Neumünster zu besuchen!
Ist Halloween ein Fest gegen Gott?
Diese Frage taucht immer wieder auf, lässt sich aber klar verneinen. Halloween ist vielmehr ein Fest, das uns erlaubt, uns spielerisch mit unseren Ängsten auseinanderzusetzen und gemeinsam Spaß zu haben. Die Verkleidungen und Bräuche haben keine antireligiöse Bedeutung, sondern sind Ausdruck von Kreativität und Gemeinschaft.
Historisch gesehen war Halloween sogar eng mit dem kirchlichen Leben verbunden. Das Gedenken an die Verstorbenen und die Auseinandersetzung mit dem Übernatürlichen waren stets Teil der christlichen Tradition. Heute ist Halloween ein kulturelles Fest, das Menschen zusammenbringt – sei es beim gemeinsamen Kürbisschnitzen, bei Gruselgeschichten am Lagerfeuer oder beim Erkunden aufregend gestalteter Halloweenhäuser.