HorrorCon Germany 2025 in Rust

Cosplay, Clowns & ein bisschen Con-Fusion

Also, was macht man, wenn man eh schon im Europa-Park unterwegs ist und auf einmal hört: „Hey, da drüben im Confertainment Center läuft ’ne HorrorCon!“?

Richtig – man lässt die Achterbahn Achterbahn sein und guckt mal rein. Dabei muss natürlich klar sein: Das ist eine Convention. Keine Halloween-Messe. Keine Kürbisverkostung. Keine Horrorshow. Sondern ein Treff für Gleichgesinnte Horror-Fans, Nerds, Cosplayer, Fandom-Junkies – also quasi für Leute wie uns.

The Art of the Clown: Wo man auch hinblickt…

Ehrlich, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele „Art the Clown“-Doppelgänger gesehen. Der Kerl war wirklich überall. Als würden sich die Terrifier-Fans bei der Anmeldung abgesprochen haben: „Du gehst als Art? Ich auch! Und du? Natürlich auch!“

Ich hatte irgendwann das Gefühl, der echte Art könnte mir ins Gesicht lachen, mir die Kehle durchschneiden, und ich würde’s nicht mal merken, weil ich denken würde: „Ah, noch so einer.“

Versteht mich nicht falsch – die Kostüme waren mega gemacht. Aber beim 12. blutverschmierten Grinser mit rostigem Skalpell dachte ich mir: Ein Freddy oder ein Pennywise wär jetzt auch mal nett gewesen.

Wobei da tun wir den Cosplayern unrecht: Es gab Harley Quinn, Freddy, Pennywises, Umbrella Corp Forces und vieles mehr zu sehen. Und Wüsten-Kämpfer aus Mad Max. Und Annabelle. Und Carrie. Und und und. Aber halt viel viel viel viel Art.

PhotoOps: Say SCARE!

Okay, jetzt mal ernsthaft: Die Photo-Spots waren richtig cool. Viele davon waren aus dem Traumatica-Fundus (das Halloween Event des Europa-Parks) – und die hatten Stil. Wirklich cool gemacht, genauso wie das „Dr. Bibber“ in blutig und groß. Kindheitserinnerungen werden schrecklich schön geweckt.

“Cinema Macabre“ – und ich hab geschrien wie ein Toast im Toaster

Der Europa-Park selbst hat sich auch nicht lumpen lassen und für Con Besucher gegen Aufpreis die Maze „Cinema Macabre“ geöffnet – und Leute, die war echt gut. Halloween-Haus an Ostern. Was will man mehr?

Wie gesagt, es war nicht im Ticket drin, aber hey für 6 Euro – wir sind ja Abenteuerlustige, da zahlt man gern ein bisschen extra, um sich gepflegt einzunässen.

Und Junge, war das gut! Schon die Queue-Line war ein Erlebnis. Die Darsteller draußen waren so gut, ich hätte einem fast mein Portemonnaie gegeben. Ok, dafür hat einer von ihnen direkt mal von meinen Werbezettel eines Slasher-DVD-Vertriebs abgebissen. Ja, abgebissen. Gekaut. Und runtergeschluckt. Acting at it’s horrible best.

Und Drinnen? Licht aus, Adrenalin an. Viele viele Jump Scares (sind ja normal nicht so meins, waren aber so derartig gut gemacht…) Vom Set hat man (wie so oft bei diesen Häusern) leider viel zu wenig mitbekommen, weil alles so rasant schnell ging.

Trotzdem: Hervorragend gemacht und ich bin der Überzeugung, dass das auch für den Europa-Park ein guter Test war: Vielleicht macht der Park ja doch mal eine Ganzjahresattraktion aus einem der Häuser – gegen Aufpreis. Nur an den besuchsstarken Wochenend-Tagen öffnen, ich glaube zahlendes Publikum wäre dafür ausreichend da – und 16+ Teens und Erwachsene sind sicherlich auch mal ganz dankbar in einem Themenpark was für „Adults only“ zu erleben.

Händlerhalle: Zwischen „Nice!“ und „Was zum…?!“

Hier war das Motto eher: „Gemischte Gefühle und Geistermeile“. Es gab ein paar richtig coole Stände – Shoutout an geistermeile.de, die hatten ein paar Sachen, bei denen wir direkt in Deko-Kaufrausch verfallen sind. (Ja, wir haben schon wieder zu viel gekauft. Aber hey, braucht die „Baltic Horror Story“ nicht immer noch ein bisschen mehr? Wir sagen: „Ja, ja und ja“)

Aber ganz ehrlich: Viele Stände waren so… meh. Irgendwo zwischen „warum?“ und „schon gesehen“. Und wenn dein Verkaufsstand aussieht wie ein Wühltisch im Baumarkt nach Halloween, dann hilft auch keine Plastikleiche mehr. Schade fand ich es für die vielen tollen Künstler, dass ihre Arbeiten nicht so richtig glänzen konnten und ich fürchte, dass viele Illustratorinnen und Illustratoren enttäuscht nach Hause gefahren sind. Insgesamt war der Händlerbereich viel zu klein, hier muss der Veranstalter mehr die Werbetrommel rühren und wohl auch preislich nachjustieren um mehr Abwechslung zu bieten und Aussteller zur Teilnahme zu bewegen. Denn nach 20 Minuten hat man alle Stände gesehen und auch bei der dritten Runde durch die Halle hat man wenig neue Details erblickt. Schade.

Stargäste: Mehr Nebel als Glanz

Ach ja, die „Stars“. Also, wenn du denkst, du triffst da auf Hollywood-Grusellegenden… dann sorry, nope.

Natürlich wissen wir, dass es nicht einfach ist, große Namen nach Deutschland zu kriegen – aber die Gästeliste war eher: „Kenn ich nicht, google ich später… oh, immer noch nicht.“

Ja, die Filmnamen waren groß. „Halloween“, „Terrifier“. Doch es waren halt eher Darsteller aus den hinteren Reihen, ein Problem das aber die europäische und speziell deutsche Con-Szene (von Horror bis SciFi) schon seit vielen Jahren betrifft. Kleine Budgets und unfassbar abgehobene Gagenvorstellungen der A-Actors machen da dem „Big-Convention“-Vergnügen den Gar aus. Es war nett, aber so richtig Starstruck war halt auf der Horror Con Germany niemand. Da hätte auch mein alter Schulfreund Frank stehen können und sagen: „Ich war mal Statist bei Alarm für Cobra 11“ – wär die gleiche Wirkung gewesen.

Highlight aber: Wir haben mit Dr. Mark Behneke geplaudert und ihm zuhören können. Das war natürlich großartig. „Schweinchen“ ist der Film für alle, die mal wissen wollen was nach dem Tod passiert!

Fazit: War cool, weil wir eh da waren

Unterm Strich? Wir hatten Spaß. Die Cosplays waren stark, das Maze war ein Knaller und die Photo-Ops haben uns echt begeistert.

Aber – und das ist wichtig – wir waren halt sowieso da. Im Europa-Park. Würden wir nur für die Con extra anreisen in 2026? Hm… wahrscheinlich nicht. Dafür fehlte einfach das gewisse „BÄM“ und das Angebot war dann doch eher lauwarm statt heiß. Allerdings überlegen wir jetzt doch, ob sich ein Besuch der Traumatica mal wieder lohnen würde…

Wie geht’s weiter?

Wir arbeiten jetzt wieder mit Hochdruck an den Sektionen für unsere „Baltic Horror Story“. Im Mai ist unser „Roggenbuk“ Animatronic Projekt dran und aus unserem Europa-Park Besuch haben wir aus ein paar Dark-Rides tolle Inspiration mitgenommen (ohne Scherz: Snorri Touren!), wie einige Sachen clever umzusetzen sind.

Als wir nach Hause kamen warteten auch schon wieder zwei Pakete auf uns für den Bereich der „swarten Greet“ – darunter ein (fast) Ölgemälde des Fischerhafens Holm in Schleswig-Holstein. Seid gespannt was es damit auch sich haben wird!

Roggenbuk, Gonger und die schwarze Hexe Anneke warten auf Dich – und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos.

Check alle Infos auf vb30.de – wir sehen uns im Schatten der Ostsee… oder im Nebel unserer Nebelmaschine.

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